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Traditionell findet in der ersten Augustwoche das nationale deutsche Jüngsten-Tennisturnier mittlerweile schon in der 47igsten Auflage auf insgesamt 8 Tennisanlagen im Raum Detmold/Lemgo/Lippe in Ostwestfalen statt. Auf diesem, vom DTB und dem westfälischen Turnier ausgerichteten Turnier treffen sich in den Alterklassen U9 – U11 die landesweit jahrgangsbesten Kinder und in der Altersklasse U12 werden die offiziellen deutschen Jugendmeister aus Insgesamt knapp 700 Teilnehmern ermittelt. Das Einzigartige an diesem Turnier ist, dass allen Teilnehmern, welche – abhängig von der Altersklasse – die Zulassungskriterien (deutsche Rangliste, LK) erfüllen, eine Teilnahme am Turnier über meist mindestens 4 Spiele bis zum Finalwochenende durch die Austragung diverser Nebenrunden ermöglicht wird und man irgendwann auch auf Gegner trifft, welche einen nicht “vom Platz schießen”. Auch die Platzierten der Nebenrunden werden am Ende in einer großen Siegerehrung am Finaltag gewürdigt. Tatsächlich war heuer der TC66 Herzogenaurach mit zwei Titeln am Finaltag wahrscheinlich der erfolgreichste Verein.
Maxi Blome freute sich, dass er aufgrund seiner LK-Verbesserung in den letzten Wochen zur Qualifikationsrunde der Altersklasse M12 zugelassen wurde und somit am Turnier teilnehmen durfte. Trotz guter Leistungen musste er sich in den Qualifikationsspielen zum Hauptfeld den spielstarken, ambitionierten Gegnern geschlagen geben. In der Nebenrunden hingegen lief es dann deutlich besser für ihn und er gewann gewann die ersten beiden Matches relativ glatt, was ihm das nötige Selbstvertrauen gab, um die anschließenden engen Matchen bis zum Finaleinzug in der sog. Last Hope Runde zu gewinnen.
Für Toni bot sich heuer nach dem überraschenden Turniersieg im Midcourt im Vorjahr nun ein ganz anderes Bild – heuer war Sie diejenige, welche man schlagen muss, um “Jahrgangsbeste in Deutschland” zu werden und so wurde man von den anderen Eltern nicht unbedingt immer herzlichst empfangen. Dennoch gewann Toni ruhig und gelassen nach einem Freilos in der ersten Runde die nächsten drei Spiele glatt und stand im Viertelfinale. Hier erwartete Toni der erste Prüfstein, die körperlich schon deutlich weiter entwickelte Eli aus Bad Homburg. Zum Vorteil von Antonia musste Eli am Vormittag die Vizemeisterin des Vorjahres in einem 3 stündigen Match niederkämpfen und hatte nachmittags nicht mehr die nötige Energie, um sich gegen “Toni’s Katz und Maus-Spiel” behaupten zu können (6:1 6:2). Hochklassig und nervenaufreibend war dann das Halbfinale am Samstag. Die Gegnerin Liliana aus Westfalen ist schon in diesen jungen Jahren auf eine professionelle Tenniskarriere getrimmt und hatte eine 9-köpfige Fangemeinde einschließlich Trainer und Verbandstrainer am Start. Ich musste zudem am diesem Tag allein bei Toni die Stellung halten, da Raphi mit Caro ein parallel ausgetragenes LK-Turnier und Maxi seine Matches bei einem, der benachbarten Tennisclub bestritten. Mama hätte dieses Match aber ohnehin nicht überlebt… Zum Glück waren befreundete Eltern und Kiz vom BTV anwesend, welche wir der gegnerischen Übermacht aushalb des Platzes entgegensetzen konnten – an dieser Stelle explizit vielen Dank an Franzi, Sebastian und Tochter Sophia aus Teising 🙏🙋! Liliana hochmotiviert und von Kinesio-Tapes überzogen spielte Antonia anfangs schwindelig und gewann verdient den 1. Satz. Als Sonderregel bei diesem Turnier dürfen die Kiz nur nach dem beendeten 1. Satz eine kurze Coaching-Pause bei Eltern oder Trainern nehmen. Anscheinend waren meine Tipps etwas besser als die des nur gebrochen deutsch sprechenden, tschechischen Trainers der Gegnerin. Offensichtlich hatte Toni nur ein Chance, wenn sie es schafft, die Gegnerin als erstes unter größeren Druck zu setzten, bevor sie Toni mit ihren blitzsauberen Topsinschlägen ausspielen kann. Toni setzte dies hervorragend um, attackierte sofort die gegnerischen Aufschläge, gewann zur Verwunderung der Gegnerin und Zuschauer auch mehrere Punkte am Netz (was in der U10 aufgrund der geringen Körpergröße eher selten ist) und holte sich den 2. Satz mit 6:3. Im SuperTieBreak stand Liliana dann unter enormen emotionalen Druck (meines Erachtens Kehrseite der frühen professionellen Ausrichtung) und Toni blieb unbeirrt bei ihrer Marschroute, was ihr letztendlich auch mit 10:6 den Matchgewinn gegen eine eigentlich weiter entwickelte Tennisspielerin und anschließend auch den größten Respekt der Turnierleitung vor Ort sicherte. Lediglich den Kommentar des gegnerischen Vaters (“nächstes Jahr machen wir euch fertig”) hätte man sich sparen können, obwohl das wahrscheinlich durchaus realistisch sein könnte…
So begab es sich tatsächlich, dass Maxi und Toni parallel um 9.15 Uhr auf nahe zueinander gelegenen Plätzen den Finaltag eröffnen und für den TC Herzogenaurach zum Titel in einer der Nebenrunden bzw. zum Turniersieg aufschlagen durften. Maxi sicherte sich auch hier beflügelt durch seine nicht unbedingt erwarteten Siege in den vorherigen Begegnungen den Titel der Last Hope Runde M12 in einem extrem engen Match im SuperTieBreak mit 10:8! 💪 Am Ende waren sowohl der Gegner als auch Papa Alex dem Nervenzusammenbruch nahe… Gratulation zu einem ordentlichen LK-Boost und insgesamt 5 gewerteten Siegen für die deutsche Rangliste.
Unsere Toni ging wie mittlerweile anscheinend schon üblich bei wichtigen Spielen trotz großem Zuschauerandrangs auf der Anlage ruhig und fokussiert ins Finalspiel und musste gefühlt lediglich im zweiten Spiel zum 2:0 im 1. Satz über mehrfachen Einstand/Vorteil den Spielgewinn erkämpfen. Ab dann dominierte sie, die nur geringfügig defensiver als Liliana agierende Gegnerin Eva Marie quasi nach Belieben und sicherte sich unaufgeregt mit 6:1 und 6:1 erneut den Titel beim deutschen Jüngsten-Turnier in der AK Juniorinnen U10. Respekt – einen Titel zu holen, ist eine Sache, einen Titel zu verteidigen, tatsächlich im Gesamtumfeld eine ganz andere…
Abschließend möchte ich mich noch bei Raphi bedanken, welcher herausragende Qualitäten als Coach und Motivator offenbarte und selbst erfolgreich ein LK-Turnier in Detmold spielte und noch alle ambitionierten, jüngeren Kiz ermutigen, sich zu diesem toll organisierten Turnier zu melden. In der AK U9 und U10 entscheidet lediglich der Eingang der Meldungen. Bei U11 und U12 entscheidet natürlich die Deutsche Rangliste und zweitrangig die LK. Durch die diversen Nebenrunden haben alle spielstärkeren Kiz jedoch die Gelegenheit auf ähnlich starke Gegner zu treffen und Selbstvertrauen durch gewonnene Matches zu tanken. Zudem sind die Finalspiele der Hauptrunde (insbesondere in der Altersklassen U12) auch wirklich sehenswerte, hochklassige Tennisspiele.

Herzlichen Glückwunsch Antonia!